»Einfach viel zu riskant« - Chef eines großen Entwicklers sagt Ende von 70-Euro-Spielen voraus

In Zukunft könnten wir deutlich weniger Vollpreisspiele erleben.

Die Entwicklung eines AAA-Titels mit Hunderten Entwicklern und einem Budget von mehreren Millionen Euro ist immer ein großes Risiko. Manchmal wird es ein finanzieller Erfolg wie Baldur's Gate 3, manchmal aber auch das komplette Gegenteil, wie zum Beispiel Suicide Squad: Kill the Justice League Anfang des Jahres gezeigt hat.

Der Chef eines bekannten Entwicklerstudios geht jetzt sogar so weit und sagt, dass Vollpreistitel ein zu großes Risiko darstellen und deshalb aussterben würden.

Sind 70 Euro zu viel für ein Spiel?

In einem Interview mit IGN sprach Matthew Karch, Gründer und CEO von Saber Interactive (Snowrunner, Space Marine 2), über den kürzlichen Ausstieg seines Unternehmens aus der schwedischen Embracer Group. Besonders spannend sind aber die signifikanten Änderungen an der Preispolitik, die Karch für die gesamte Spieleindustrie vorhersagt.

Der Studiochef erklärte, dass die Ära der 70-Dollar-Spiele wohl bald der Vergangenheit angehören wird. Laut Karch wird diese Entwicklung von den Entwicklern vorangetrieben, die die Kosten und Risiken bei der Spieleentwicklung reduzieren wollen:

Ich glaube, der 70-Dollar-Titel stirbt aus wie der Dodo. Ich glaube einfach nicht, dass das auf Dauer tragbar ist. Man denke nur an den Hype um Cyberpunk, der am Ende ganz gut ausgegangen ist. Aber wenn die Erwartungen so hoch sind und so viel Geld in ein Spiel gesteckt wird, ist das ein enormes Risiko für die Firma. Was, wenn es scheitert?

Karch versicherte jedoch, dass die Qualität der Spiele dadurch nicht beeinträchtigen werde. Als Beispiel führte er Helldivers 2 an: Der Koop-Shooter ist trotz seiner Einstufung als AA-Spiel extrem erfolgreich und hat schnell eine breite Anhängerschaft gewonnen.

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Interessanterweise soll der Preis für Warhammer 40,000: Space Marine 2, das nächste Spiel von Saber Interactive, trotz Karchs Aussagen zum Release im September bei 70 Euro liegen. Karch sagt, dass eine Preissenkung derzeit nicht in Erwägung gezogen wird, da befürchtet wird, dass dies von den Spielern als Hinweis auf eine geringere Qualität gewertet werden könnte.